Um es gleich vorwegzunehmen, in absoluten Zahlen sind die Leistungen der Viertklässlerinnen und Viertklässler gegenüber dem Jahr 2011 bundesweit schlechter geworden. Es ist davon auszugehen, dass dieses mit den monatelangen Schulschließungen während der Corona Pandemie zusammenhängt. Im Vergleich mit den anderen Bundesländern jedoch, hat Hamburg sich im IQB-Bildungstrend von Platz 14 in 2011 auf Platz 6 in 2022 verbessert. Der IQB-Bildungstrend untersucht alle fünf Jahre die Leistungen von Viertklässlerinnen und Viertklässlern im Lesen, Schreiben und Verstehen von Texten und in der Mathematik.
Die großen Herausforderungen aufgrund der Corona-Pandemie waren in allen Bundesländern gleich. Hamburg ist es besser als anderen Bundesländern gelungen, mit diesen Herausforderungen umzugehen. Mit zielgenauen Maßnahmen wie den Hamburger Lernferien und mehr psychologischen Beratungsangeboten haben wir an den Schulen erfolgreich gegengesteuert und unterstützt.
Heute zahlt sich aus, dass wir seit Jahren in unser Bildungssystem investiert haben. Mit Hilfe des Sozialindexes erhalten Schulen in sozial benachteiligten Stadtteilen eine bessere Ausstattung. Und die hohe Quote in der Ganztagsbetreuung sorgt dafür, dass Bildungs- und Freizeitangebote nicht mittags um eins aufhören. Dank engagierter Lehrerinnen und Lehrer, einer guten Verteilung der Ressourcen und der Tatsache, dass wir uns in Hamburg Dank des Schulfriedens seit vielen Jahren ausschließlich um die Bildungsqualität und nicht um die Frage der Schulstruktur gekümmert haben, sind unsere Schulen auf dem richtigen Weg. Eine Debatte um die Frage, ob das Gymnasium acht oder neun Jahre dauern sollte, bringt uns kein Stück weiter, sondern schafft ausschließlich unüberwindbare organisatorische Probleme, deren Bewältigung uns daran hindern würde, weiter in die Lernqualität an unseren Schulen zu investieren. Denn trotz aller Erfolge ist immer noch sehr viel zu tun.