Im Moment erlebt Hamburg einen historischen Schülerzuwachs. Innerhalb eines Schuljahres haben unsere Schulen mehr als 7.490 zusätzliche Schülerinnen und Schüler aufgenommen. Laut der Schulbehörde entspricht das der Schülerzahl der gesamten Elbinsel Wilhelmsburg/Veddel oder sämtlicher Elbvororte von Rissen über Blankenese bis Nienstedten und Flottbek. Einen solchen Zuwachs habe es seit Beginn der Schuljahresstatistik in den 60er Jahren nicht gegeben. Sowohl diese Tatsache als auch die stetige Verbesserung der Schulqualität führen in Hamburg seit Jahren zu einem erheblichen Mehrbedarf an Lehrkräften. Wurden im Jahr 2010 für 161.275 Schülerinnen und Schülern an Hamburgs staatlichen, allgemeinbildenden Schulen 12.926 Stellen für Lehrkräfte und Pädagoginnen und Pädagogen zugewiesen, sind es 2022 bereits 17.353 Stellen für 195.552 Schülerinnen und Schüler.
Dieser Anstieg um 4.427 Stellen geht zu rund 60 Prozent auf die gestiegenen Schülerzahlen zurück, zu knapp 40 Prozent jedoch auf qualitative Verbesserungen wie kleinere Klassen, mehr Ganztagsangebote, neue Förderkurse und häufigere Doppelbesetzung im Unterricht.
Aufgrund der vorausschauenden Einstellungspolitik mit bis zu 1.000 neuen Lehrkräften im Jahr – und das seit 2011 -, konnte in Hamburg ein dramatischer Lehrermangel wie in anderen Bundesländern bisher vermieden werden. Und auch in Zukunft brauchen wir jährlich mindestens 900 neue Lehrkräfte, um Pensionierungen zu ersetzen und mit dem Schülerzahlwachstum Schritt halten zu können.
Das nun beschlossene Maßnahmenpaket wird dafür sorgen, dass dieses auch so bleibt. Es beinhaltet u.a. folgende Punkte:
Abschaffung der Zulassungsbeschränkungen für den Lehramtsstudiengang Erziehungswissenschaften.
Weitere Erhöhung der Zahl der Ausbildungsplätze im Vorbereitungsdienst von ursprünglich 810 auf jetzt 1.215 bis auf 1.350 Plätze im Jahr 2024.
Stärkere Öffnung des Vorbereitungsdienstes für Quereinsteiger.
Einbindung der rund 2.300 im Rahmen der Ganztagsbetreuung an 128 Grundschulen beschäftigten Pädagoginnen und Pädagogen auch im schulischen Vormittagsbetrieb.
Fortlaufende Verbesserung der Möglichkeiten, dass Lehrkräfte nach ihrer Pensionierung weiterhin Unterrichts-und Kursangebote in der Schule geben können.
Verbesserte Möglichkeiten in Zusammenarbeit mit den Schulleitungen, pädagogische Fachkräfte als Seiteneinsteiger dauerhaft an den Schulen zu beschäftigen.
Unterstützung der Honorarkräfte.
Anhebung der Besoldungstufen: Alle Lehrkräfte der allgemeinbildenden Schulen bekommen in Hamburg künftig mindestens die Besoldungsstufe A13.